ThingsCon: die IoT-Konferenz in Berlin

Am 8./9. Mai bringt die internationale Konferenz ThingsCon Vordenker und Gründer aus der neuen Hardware-Bewegung und Internet der Dinge (IoT) Szene aus ganz Europa in Berlin zusammen, um die Zukunft der vernetzten Welt zu erkunden. Unter den Speakern
finden sich Vordenker und internationale Experten wie Science-Fiction-Autoren Bruce Sterling und Warren Ellis, UX-Designerin und O’Reilly-Autorin Claire Rowland, Zukunftsforscher Scott Smith, Open Data Aktivistin Julia Kloiber, Creative Technologist Michael Ang, Professor Jon Rogers und Etsy-Designerin Kuan Luo.

thingscon

Im Gespräch mit Conference Chair Peter Bihr stellen wir Euch die ThingsCon vor.

Peter, “Internet der Dinge” ist das Schlagwort des Jahres. Was fasst Du unter dem Begriff zusammen?

Das Internet der Dinge ist gleichzeitig ein großes Schlagwort und ein vager Dachbegriff – schwer zu greifen, wie es üblich ist bei neuen Technologien, die Grenzen testen und überschreiten. Für ThingsCon fassen wir darunter alle Arten von vernetzten Produkten und Diensten, bei denen sich digitale und physikalische Welt überlappen. Anders gesagt: Wenn man das Internet sich in der “echten”, greifbaren Welt manifestiert.

Peter Bihr, einer der Gründer und Konferenzleiter der ThingsCon
Peter Bihr, einer der Gründer und Konferenzleiter der ThingsCon. Foto: Jan-Philip Sonnenberg

 

Die Thingscon findet zum zweiten Mal statt – in Berlin. Mit welchen IoT-Projekten und Unternehmen kommt denn beispielsweise die Hauptstadt daher? 

Nachdem die Startupszene in den letzten 10 Jahren vor allem Software- und App-getrieben war, finden sich zunehmend auch Hardware- und IoT-Projekte und Startups. Neben einer ganzen Reihe von Inkubator- und Accelerator-Programmen reicht das Spektrum von Drohnen (Skysense) über smarte Schließsysteme (Kiwiki) bis hin zu vernetzten Spielzeugen (Vai Kai) und Wearables (Basslet). Es ist eine kleine, aber sehr aktive und auch international stark vernetzten Szene.

Unser Ziel bei ThingsCon ist, der ganzen europäischen Szene gleichzeitig ein Zuhause, einen Ort des Austauschs und eine internationale Bühne zu geben.

Kommen wir zur ThingsCon – zuerst würde ich gerne über Euren Hintergrund reden. Wer ist mit Dir im Orgateam – kannst Du Euch und Eure Intention kurz vorstellen?

Wir sind fünf Personen im Team – 4 Gründer, die alle auf der Suche nach einer spannenden Veranstaltung rund um IoT und Maker-Kultur waren, aber  keine finden konnten, plus unsere Projektmanagerin Sonja Heinen, ohne die wir das nicht stemmen könnten. Max Krüger arbeitet freiberuflich rund um Innovations-Spaces und -methoden, häufig mit Fokus auf Entwicklungszusammenarbeit. Simon Höher und Emanuel Schwarz haben einen Startup-Background, mit Knowable und Polymer hatten sie gleich zwei Kollaborationsplattformen für Teams gebaut, die gemeinsam tüfteln und Hardwareprodukte entwickeln. Mit meiner Firma The Waving Cat analysiere ich neue Technologien und ihren Einfluss, was ich einerseits in Strategieberatung übersetze, andererseits in  Veranstaltungen.

Getrieben sind wir alle von Neugierde am Thema, Spaß an Vernetzung und Community, sowie einfach durch den Eigenbedarf: Wir hätten gerne so eine Veranstaltung, und wenn sie sonst niemand anbietet, dann organisieren wir sie eben selbst!

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Dazu habt Ihr rund 40 international bekannte Speaker eingeladen. Auf welche Sessions freust Du Dich besonders? Welche Themen stehen im Mittelpunkt?

Nachdem wir im ersten Jahr schwerpunktmäßig die spannendsten Gründer, Startups und Projekte vorgestellt haben, ist das Feld diesmal schon reifer geworden: Wie können Interaktionen mit der vernetzten Welt aussehen, wie entwickelt sich das Produktdesign weiter, welchen positiven Impact können wir erwirken? Die zwei stärksten inhaltlichen Stränge sehe ich für ThingsCon 2015 im Interaction Design sowie bei den Überlegungen zur gesellschaftlichen Rolle vernetzter Services: Also das “wie” und “warum”.

Persönliche Highlights für mich sind insbesondere zwei meiner persönlichen Science Fiction-Autoren, Bruce Sterling und Warren Ellis – beide sind Meister darin, die Zukunft kritisch zu hinterfragen und dabei gleichzeitig unterhaltsam zu bleiben. Aber die wertvollsten Momente sind sicherlich der Austausch in kleiner Gruppe, in Workshops und informell auf dem Gang. Zudem wird eine große Gruppe einen Code of Conduct für das Internet of Things diskutieren und verabschieden – aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt!

Foto: ThingsCon 2014
Foto: ThingsCon 2014

Neben den Sessions und Talks kündigt Ihr ein Rahmenprogramm an. Verrate uns doch mal, was das genau ist. 😉

Das Rahmenprogramm umfasst u. a. ein großes IoT Berlin Meetup am 6. Mai, eine Hardware-fokussierte Startup-Pitch-Veranstaltung (Betapitch) am 7. Mai samt Kickoff-Party, eine nicht ganz erstgemeinte “Crappy Robot Battle” aus Japan am 9. Mai auf der Konferenz selbst, sowie einen Abend sogenannter Studio Visits am 8. Mai, bei denen eine ganze Berliner Startups und Akteure der Berliner Hardware-, IoT- und Startupszene ihre Türen für Besucher öffnen.

Ganz praktische Infos: gibt es noch Tickets? Und, sucht Ihr noch Sponsoren, eventuell auch für nächstes Jahr?

Ein paar Tickets gibt es noch unter http://thingscon.com. Dankenswerterweise haben wir ein tolles Sponsoren-Lineup, die ThingsCon nach Kräften unterstützen. Über das nächste Jahr denken wir bald wieder nach – aber nicht vor dem 10. Mai 🙂

Peter, ich danke Dir für das Gespräch.

Vielen Dank!


Über Peter Bihr: 

Peter Bihr ist Gründer und Geschäftsführer der The Waving Cat GmbH. Er analysiert die Auswirkungen neuer Technologien und hilft, die Erkenntnisse der führenden Innovatoren durch Beratung und Konferenzen zu vermitteln. Als Strategieberater hilft er Organisationen von Startup bis Corporate, eine Führungsrolle zu übernehmen in einem Geschäftsumfeld, das von Digitalisierung und schnellem Wandel geprägt ist.

Er hat eine Reihe erfolgreicher Konferenzen rund um neue Technologien gegründet – u.a. ThingsCon, UIKonf und Cognitive Cities Conference – und ist seit mehreren Jahren Programmdirektor der NEXT Berlin. Seine Projekte und Gedanken wurden von Forbes, New York Times, The Guardian, ZDF, ZEIT und vielen anderen aufgegriffen. Er bloggt auf thewavingcat.com.

 

9781449372569.sLesetipp: “Designing Connected Products: UX for the Consumer Internet of Things” von Claire Rowland. Das Buch erscheint in Kürze, die Autorin ist – mit einem Vorab-Exemplar – als Referentin auf der ThingsCon.

 

 


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