Im letzten Jahr haben wir Euch Eselsbrücken zum besseren Merken der Widerstandsfarben und zu den OSI-Schichten vorgestellt. Heute geht es um eine “runde” Zahl – um π.
Die Grundlagen: Die Kreiszahl ist eine mathematische Konstante, sie definiert sich als Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. Dieses Verhältnis ist unabhängig von der Größe des Kreises. Sie ist zudem eine irrationale und transzendente Zahl.
3,14 – soweit kommt man meist doch noch, wenn man spontan nach π gefragt wird (was ja auch ständig vorkommt 🙂 ). Aber wenn man dann doch mal richtigen Pi-Sport betreiben will, benötigt man ein paar mehr Nachkommastellen. Die ersten hundert sollten wohl reichen, also hier bitte:
π = 3,141592653589793238462643383279502884197169399375
1058209749445923078164062862089986280348253421170679
Schon gemerkt? 😉 Gott sei Dank gibt es auch hier Abhilfe – mit Merksprüchen. Dabei bildet die Anzahl der Buchstaben der Wörter die Zahl. Im Deutschen gibt es für die ersten 24 Stellen diesen Vers:
„Wie, o dies π macht ernstlich so vielen viele Müh,
Lernt immerhin, Jünglinge, leichte Verselein,
wie so zum Beispiel dies dürfte zu merken sein!“
Wem das nicht reicht, dem lege ich das ausführliche Studium der Piphilology ans Herz, bei der Pilish die angemessene Ausdrucksweise ist. Beides ist nichts anderes als das Verfassen von Texten, deren Wörtern in der Anzahl der Buchstaben mit der Zahlenfolge von π übereinstimmen, nur begnügen sich die Autoren nicht mit 24 Stellen. Zudem gibt es einige Ausnahmen zu beachten, da sich die Zahl 0 schlecht als Wort darstellen lässt:
In Standard Pilish, steht jedes Wort mit x Buchstaben für
- Die Zahl x wenn x < 10
- Die Zahl 0 wenn x = 10
- Zwei aufeinanderfolgende Zahlen wenn x > 10 (also stünde Eselsbrücken z.B. mit 12 Buchstaben für 1, 2)
Mit Gedichten und Geschichten in Pilish kommt man schon recht weit: Das 1995 verfasste Gedicht Near a Raven (angelehnt an Edgar Allen Poes The Raven) kommt auf 740 Stellen, die Cadaeic Cadenza immerhin auf 3835 und das Buch Not A Wake sogar auf 10.000 Stellen. Ob man sich das allerdings alles merken möchte, ist fraglich 😀
Wer sich Texte mit Musik besser merken kann (und eine noch gut zu bewältigende Aufgabe sucht): Andrew Huang hat in seinem Pi Mnemonic Song die ersten 100 Stellen verarbeitet: