Praxisnahes Know-how zur Anwendung von Sicherheitsnormen in der Entwicklung sicherer und vernetzter Fahrfunktionen
- Umfassender Überblick über die vielfältigen Aspekte der funktionalen Sicherheit mit Interaktion von SOTIF, Cybersecurity und KI in automatisierten Fahrzeugen
- Durchgängiges Projektbeispiel »Advanced Driver Assistance System« (ADAS)
- Mit Checklisten, Rollenbeschreibungen, Mustertabellen und anderen Beispieldokumenten
Dieses Buch bietet praxisnahes Know-how für die Anwendung und Integration der relevanten Sicherheits- und Entwicklungsstandards im Umfeld automatisierter Fahrfunktionen und Fahrerassistenzsysteme. Es vermittelt die Grundlagen und Zusammenhänge zwischen Funktionaler Sicherheit (ISO 26262, IEC 61508), Cybersecurity (ISO/SAE 21434, ISO/PAS 5112, ASPICE for Cybersecurity), SOTIF (ISO/PAS 21448) sowie den aufkommenden Anforderungen aus KI-basierten Systemen (ISO/IEC 42001, ISO/TR 5469, ISO/PAS 8800).
Anhand eines Projektbeispiels aus dem Bereich Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) wird gezeigt, wie Sicherheits-, SOTIF- und Security-Aspekte über den gesamten Entwicklungszyklus hinweg integriert, dokumentiert und geprüft werden. Die Autoren führen systematisch durch alle prozessrelevanten Aktivitäten des funktionalen Sicherheits- und Cybersecurity-Managements – von der Konzeptphase über Architektur und technische Sicherheitsplanung bis hin zu Implementierung, Test und Freigabe. Dabei werden auch Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens sowie deren Absicherung und Nachweisführung im Safety- und Security-Kontext betrachtet. Checklisten, Mustertabellen und Rollenbeschreibungen unterstützen Sie bei der Umsetzung der normativen Anforderungen in die Praxis und fördern das Verständnis für integrierte, normenkonforme Entwicklungsprozesse. Damit richtet sich das Buch an Entwickler, Projektverantwortliche, Manager, Qualitätsverantwortliche und Sicherheitsmanager, die komplexe Fahrfunktionen in einem regulierten Umfeld sicher und nachvollziehbar realisieren wollen – weit über die Anwendung einzelner Normen hinaus.
Vera Gebhardt / Gerhard M. Rieger / Jürgen Mottok / Christian Gießelbach
Vera Gebhardt ist Niederlassungsleiterin der tecmata GmbH in Wiesbaden. Sie verantwortet dort den strategischen Ausbau von Geschäftsfeldern, Unternehmenssynergien und Partnerschaften sowie die Bereiche Projektmanagement, Qualitätsmanagement und Vertrieb. Ihre berufliche Laufbahn begann im Versicherungs- und Finanzwesen, wo sie früh den Blick für Risikomanagement und Systemzuverlässigkeit entwickelte – eine Erfahrung, die ihre heutige Arbeit in der funktionalen Sicherheit und Cybersecurity nachhaltig prägt. Mit langjähriger Expertise im Qualitäts- und Prozessmanagement im Automatisierungs- und Embedded-Umfeld unterstützt sie Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei der Entwicklung und Absicherung komplexer Systeme. Sie ist Principal Consultant Functional Safety, zertifizierte SPICE-Assessorin, iSQI Certified Professional for Project Management sowie Professional Scrum Master (PSM I). Darüber hinaus leitet sie die Fachgruppe Safety & Security Rhein-Main im ASQF e. V., engagiert sich im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und ist als Autorin und Referentin zu den Themen funktionale Sicherheit, Cybersecurity und Prozessqualität aktiv.
Gerhard M. Rieger studierte Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Augsburg. Nach seinem Abschluss war er zunächst als Sachverständiger für Baumusterprüfungen von elektronischen Geräten im Institut für Qualität und Sicherheit in der Elektronik (IQSE) in der Abteilung „Automatisierungs- und Sicherheitstechnik“ beim TÜV Bayern e. V. tätig. Im Jahr 1992 übernahm er zusätzlich die Verantwortung für die BoStrab-Prüfstelle des TÜV Bayern Sachsen e. V. und leitete dort bis 1998 das Arbeitsgebiet „Fernmeldeeinrichtungen und Fernwirkanlagen“. Anschließend war Herr Rieger bis 2001 bei der TÜV Product Service GmbH als Marktsegmentverantwortlicher für sicherheitsrelevante elektronische Systeme tätig. 2001 wechselte er zur TÜV Informationstechnik GmbH des RWTÜV, wo er als Abteilungsleiter der Prüfstelle „Safety Approval Service“ den Bereich Funktionale Sicherheit neu aufbaute. Zu seinen Aufgaben zählten der strategische Aufbau des Themenfeldes, die personelle Leitung sowie die wirtschaftliche Gesamtverantwortung der Prüfstelle. Innerhalb des RWTÜV-Konzerns baute er diesen Bereich weiter aus und wechselte 2004 in die Abteilung „Safety Related Services“ des RWTÜV, die 2006 in der TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG aufging. Dort leitete er bis 2010 die Geschäftsstelle in Augsburg sowie das Arbeitsgebiet „Functional Safety“. Von 2011 bis Mitte 2019 war Herr Rieger bei der TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG tätig und verantwortete dort den weiteren Ausbau der Geschäftsstelle Augsburg sowie die inhaltliche und strategische Erweiterung des Themenspektrums Funktionale Sicherheit. Von Juli 2019 bis Ende Juni 2024 war er als Senior Vice President Global bei DEKRA tätig. In dieser Funktion hatte er die weltweite Verantwortung für das Thema Funktionale Sicherheit, einschließlich strategischer Geschäftsentwicklung, Methodikentwicklung und Kundenbetreuung.
Seit Juli 2024 ist Herr Rieger als Senior Vice President Global bei LRQA Industrial Technical Services (Shanghai) Co., Ltd. in Shanghai tätig. Dort verantwortet er die globalen Aktivitäten in den Bereichen Funktionale Sicherheit (ISO 26262), Cybersecurity (ISO 21434, ISO 24089, ISO/PAS 5112), SOTIF (21448) sowie Künstliche Intelligenz (ISO/PAS 8800, ISO/IEC TR 5469) im Automotive-Bereich, einschließlich Coaching, Schulung, Auditierung und Zertifizierung.
Herr Rieger ist Verfasser zahlreicher Fachartikel, gefragter Referent auf internationalen Fachveranstaltungen und war langjähriger Lehrbeauftragter für „Funktionale Sicherheit“ im Elitestudiengang Informatik an der Universität Augsburg.
Prof. Dr. Jürgen Mottok lehrt Informatik an der Hochschule Regensburg. Seine Lehrgebiete sind Software Engineering, Programmiersprachen, Betriebssysteme und Functional Safety. Er leitet das Laboratory for Safe and Secure Systems, ist Beirat des Bavarian Cluster of IT-Security and Safety, Beirat des Automotive Forum Sicherheit Software Systeme, Beirat des ASQF Safety, Mitglied des Leitungsgremiums der Regionalgruppe Ostbayern der Gesellschaft für Informatik, Organisator des Fachdidaktik-Arbeitskreises Software Engineering der Bayerischen Hochschulen und Projektleiter der mit kooperativen Promotionsverfahren ausgestatteten Forschungsprojekte DynaS³ und VitaS³, S³OP und S³EMO. Partner in den Forschungsprojekten sind die AVL Software und Funktions GmbH, die Continental Automotive GmbH, die iNTENCE Automotive GmbH, die Manu AG und die exida GmbH. Prof. Dr. Jürgen Mottok ist in Programmkomitees zahlreicher wissenschaftlicher Konferenzen vertreten. Er ist Träger des Preises für herausragende Lehre, der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vergeben wird.
Dipl.-Math. Christian Gießelbach studierte Mathematik und Informatik an der Universität zu Köln und war zunächst als Softwareentwickler für die IVU Traffic Technologies AG tätig. 2007 wechselte er zur tecmata GmbH und betreut dort als Experte für Softwarearchitektur sowie als Testdesigner unterschiedliche Industrieprojekte im Bereich sicherheitsrelevanter Embedded-Entwicklung. Christian Gießelbach ist Principal Consultant für funktionale Sicherheit und verantwortlich für die Konzeption sicherer Softwaresysteme. Er ist Mitglied in der ASQF-Fachgruppe Safety und Berater der Expertengruppe Funktionale Sicherheit der tecmata GmbH.